bannkreis.de

Zwitschern


Ich weiss, die Hype-Kurve senkt sich gerade wieder herunter, und es ist cool über Twitter zu schreiben "hab mal reingeschaut und nicht kapiert was das soll, blöken wir nicht schon viel zu viel Privates/Uninteressantes ins Web? *ModerneMedienKritisier*".

Ich habe jetzt selbst mal reingeschaut, und eigentlich finde ich es irgendwie witzig.

Nicht selbst twittern that is, but die Tweets von anderen Leuten abonnieren und in regelmäßigem wie unvorhersehbarem Fluss mit Updates, Hinter-/Unsinnigkeiten und sonstigen Informations- und Kommunikations-Schnipseln gefüttert zu werden.

Und dabei ist es wirklich erfrischend sinnlos. Irgendwie auf derselben Ebene wie flapsige Kommentare, Fußnoten etc. eigentlich über jede Kommunikationsform sinnlos sind. So what? Halten wir deswegen jetzt alle die Klappe und machen nur den Mund auf wenn zertifiziert gehaltsvolle Informationen im Angebot sind?

Ein weiterer Punkt für Twitter: Es ist schlicht zu einfach. Man hört das Mr./Mrs. X/Y neuerdings twittert. Man meldet sich an und abonniert ihn/sie per singulärem Klick. Hat man erstmal ein paar leidlich interessante Twitterer gefunden durchstöbert man deren Following-Liste und stößt wieder auf den einen oder anderen interessanten Menschen. Von da aus ist es nur ein unbedachter Klick bis man auch mit deren Tweets versorgt wird.

Die Clients sind bis auf die Anmeldeinformationen ebenfalls wartungsfrei: Eine chronologische Liste von Tweets. Darunter eine Eingabebox für eigene Ergüsse. Basta!

Und ich hatte mir ja nicht träumen lassen wieviele der Typen denen ich meinen kulturellen Input verdanke im Netz rumzwitschern. Dutzende Schauspieler, Musiker und sonstiges Kulturvolk. Ok zugegeben: Vornehmlich die Crews abgesetzter Science-Fiction-Serien :-) Da versetzt sich Brent Spiner dadurch, dass er seine eigenen Tweets nicht mehr abonniert in ein separates Raum-Zeit-Kontinuum und ruft Wil Wheaton um Hilfe. Nathan Fillion reist derweil durch Europa und versorgt uns mit seinen Impressionen, fragt nach was man in Berlin denn so alles machen kann und fährt daraufhin dann doch lieber nach Amsterdam wo, wie er uns mitteilt, die Leute alle irgendwie beängstigend "slender and gorgeous" sind. Nick Frost dreht derweil gerade irgendwo in New Mexico einen neuen Film und teilt uns brühfrisch mit, dass New Mexico jetzt in "Mexico Zero" umbenannt wird, während Mexico selbst sich ab sofort "Mexico Classic" nennt. David Lynch letztlich versorgt uns per täglichem Video mit Informationen über .... das Wetter in Los Angeles, und sonst nichts.

Ja, also seht selbst was ihr damit anfangt. Ich jedenfalls bin das hier, vielleicht ist in meiner Following-Liste ja auch für euch was dabei. Und wer weiss, vielleicht lasse ich mich ja auch mal dazu herab selbst mal was zu zwitschern.
Kommentare:

Dina Dienstag 16. Juni 2009, 08:43

(Komisch, wo habe ich denn den ersten Kommentar hingepostet?!)

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